Tierbestattung - Kosten, Kremierungsarten & Rechtliches

6 Minuten Lesedauer
Die Tierurne einer verstorbenen Katze auf dem Kaminsims

Haustierbestattung & was du darüber wissen musst:

  1. Tierbestattung in Deutschland
  2. Bestattungsarten der Tierbestattung
  3. Der Ablauf einer Einäscherung im Tierkrematorium
  4. Was eine Tierbestattung kosten kann

1. Tierbestattung in Deutschland

Wenn ein Haustier stirbt, fühlt es sich oft an, als würde ein Teil der eigenen Familie fehlen. Die vielen gemeinsamen Jahre, das stille Verstehen, die Treue – all das endet nicht einfach mit dem letzten Atemzug. In solchen Momenten suchen viele Menschen nicht nur Trost, sondern auch einen Weg, ihrem Tier mit Respekt und Liebe zu gedenken. Eine Tierbestattung kann genau das ermöglichen.

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Pflicht zur Bestattung von Haustieren. Es besteht jedoch eine sogenannte Beseitigungspflicht. Damit soll verhindert werden, dass durch unkontrollierte Verwesung Risiken für Umwelt oder Gesundheit entstehen. Gleichzeitig ist die Tierbestattung rechtlich erlaubt – unter bestimmten Bedingungen.

Diese Bedingungen sind nicht in ganz Deutschland gleich. Gemeinden und Bundesländer können eigene Vorschriften erlassen. Deshalb ist es wichtig, sich vor der Bestattung beim zuständigen Veterinäramt zu informieren. Vor allem bei einer Beisetzung auf dem eigenen Grundstück gelten teils sehr genaue Vorgaben.

Wichtig zu wissen: Die gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier ist aktuell in Deutschland nicht zulässig. Zwar gibt es Initiativen für gemeinsame Ruhestätten, doch rechtlich sind Tier- und Humanbestattung weiterhin klar getrennt geregelt.

2. Bestattungsarten der Tierbestattung

Die Wahl der Bestattungsform ist nicht nur eine praktische Entscheidung, sondern auch eine emotionale. Jede Möglichkeit bringt eigene Anforderungen, aber auch eigene Chancen für einen würdevollen Abschied mit sich.

Beisetzung im eigenen Garten

Diese Form ist besonders für Tierhalter mit Haus und Grundstück eine persönliche und nahe Variante. Sie ist erlaubt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:

    • Das Tier darf nicht an einer meldepflichtigen Krankheit verstorben sein
    • Die Grabstelle muss mindestens 50 Zentimeter tief sein
    • Es muss ausreichend Abstand zu öffentlichen Wegen und Nachbargrundstücken bestehen
    • Das Grundstück darf sich nicht in einem Wasser- oder Naturschutzgebiet befinden
    • Nur Grundstückseigentümer dürfen ihr Tier dort bestatten, Mieter nicht
    • Große Tiere wie Pferde sind grundsätzlich von der Gartenbestattung ausgeschlossen

verboten sind dagegen folgende Orte:

    • Öffentliche Parks
    • Wälder oder Naturschutzgebiete
    • Biotonnen oder Hausmüll (strafbar mit bis zu 15.000 Euro Bußgeld)

Tierfriedhöfe

Tierfriedhöfe bieten eine strukturierte, gepflegte Umgebung für die letzte Ruhe eines Tieres. In Deutschland gibt es etwa 120 solcher Friedhöfe. Sie ermöglichen eine individuelle Gestaltung der Grabstätte und geben Angehörigen einen festen Ort zum Trauern.

    • Grabwahl oft nach Größe und Dauer (z. B. 1 Jahr, 5 Jahre oder unbegrenzt)
    • Kosten fallen an für Grab, Urne, ggf. Grabstein und Pflege
    • Persönliche Gestaltung ist meist erlaubt und erwünscht

Feuerbestattung im Tierkrematorium

Die Kremierung ist eine moderne und immer häufiger gewählte Form der Tierbestattung. Sie bietet unterschiedliche Optionen für Abschied und Erinnerung.

    • Gemeinschaftskremierung: mehrere Tiere werden zusammen eingeäschert, die Asche wird anonym verstreut
    • Einzelkremierung: das Tier wird einzeln eingeäschert, die Asche wird in einer Urne übergeben
    • Premiumkremierung: zusätzlich zur Einzelkremierung werden Aufbahrung, Abschiednahme und Anwesenheit ermöglicht

3. Der Ablauf einer Einäscherung im Tierkrematorium

Die Einäscherung erfolgt professionell, würdevoll und in mehreren genau abgestimmten Schritten. Viele Krematorien bieten dabei individuelle Betreuung und Transparenz an.

Typischer Ablauf:

  1. Anmeldung Der Tierhalter meldet die Kremierung telefonisch oder online an. Viele Anbieter organisieren die Abholung beim Tierarzt oder Zuhause.
  2. Identifikation und Dokumentation Name des Tieres, Halterdaten und oft auch ein Schamottestein mit individueller Nummer sichern die eindeutige Zuordnung der Asche.
  3. Kühlung und Vorbereitung Vor dem Kremationstermin wird das Tier bei Bedarf in speziellen Kühlräumen aufbewahrt.
  4. Abschiednahme (optional) In einem "Raum der Stille" können Halter ihr Tier ein letztes Mal sehen, mit Blumen, Kerzen oder Musik.
  5. Einäscherung Die Tiere werden in Flachbetttöfen bei Temperaturen zwischen 800 und 1000 Grad eingeäschert. Je nach Größe dauert der Vorgang 1 bis 5 Stunden.
  6. Aschebehandlung Nach dem Abkühlen wird die Asche gesiebt und gemahlen, bevor sie in eine Urne oder ein Aschebeutel gefüllt wird.
  7. Übergabe Die Asche wird zusammen mit einer Kremationsurkunde übergeben oder versendet.

4. Was eine Tierbestattung kosten kann

Die Kosten hängen stark ab von Tiergröße, Bestattungsform und gewählten Zusatzleistungen. Hier ein Überblick über typische Preisrahmen:

So hoch sind die Kosten der Kremierung

In der Regel enthalten:

  • Abholung des Tieres beim Tierarzt (meist im Umkreis von 150 km)
  • Durchführung der gewählten Kremierungsart
  • Kremationsurkunde mit Tiernamen und Datum

Mögliche Zusatzleistungen:

  • Hausabholung zum Wunschtermin
  • Persönliche Rückführung der Urne
  • Auswahl besonderer Urnen oder Ascheschmuck
  • Teilnahme an der Einäscherung oder Abschied im Zeremonienraum

Ein liebevoller Schlussgedanke

Ein Tier zu verlieren ist nicht nur ein Verlust im Alltag, sondern eine echte emotionale Lücke. Die Art, wie wir Abschied nehmen, kann helfen, diesen Schmerz zu verarbeiten. Ob im Garten, auf einem Tierfriedhof oder in einer Urne zu Hause – wichtig ist, dass dieser letzte Schritt in Liebe und Respekt geschieht.

Die Tierbestattung ist mehr als ein organisatorischer Vorgang. Sie ist ein letzter Liebesbeweis, ein stiller Dank für all die Jahre an bedingungsloser Zuneigung. Und ein Weg, dem geliebten Tier einen Platz zu geben.

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