Tröstende Worte - Trauerkarte schreiben

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Illustration einer Trauerkarte und einer Kerze

Gefühle in Worte gießen, das fällt nicht immer leicht. Ein Mensch ist gegangen, andere Menschen bleiben zurück. Niemand kann diesen Verlust abmildern, dennoch sind Beileidskarten eine wichtige Komponente, um Mitgefühl zu zeigen.

Schwarz, Grau, Pastell

Die Farben für Trauerkarten sind doch immer ähnlich. Schwarz steht für Trauer & Tod, Grau ist trübselig und Pastelltöne wirken beruhigend sanft. Dann noch eine getrocknete Blume, eine Karte mit Wasserfarben und die Optik ist perfekt. Aber dann gerät die Trauerkarte ins Stocken, denn jetzt geht es um den Inhalt.

Was sagen wir Trauernden?

Ich habe deinen Vater kaum gekannt, aber ich möchte dir mein Beileid ausdrücken? Eher keine gute Wahl. Ein trauernder Mensch weiß, dass ihre Bindung zu einem verstorbenen Menschen etwas ganz Besonderes war. Trauernde wissen auch, dass nicht jeder diese Bindung teilt oder nachvollziehen kann. Wir müssen uns nicht Bindungen ausdenken, die nicht da sind, um Trost zu spenden. Wenn du die verstorbene Person nicht gekannt hast, ist das okay. Wichtig ist doch, dass du die Hinterbliebenen kennst. Du spürst ihre Trauer, du teilst den Schmerz. Es wird alles wieder gut - Nein, wird es nicht. Die Zeit lässt die Narben verblassen, aber die Trauer wird bleiben. Wir müssen mit ihr leben. Trauernde wissen, es wird nicht alles wieder gut.

Tröstende Worte kommen von Herzen

Sie sind keine Floskeln und keine Spruchbilder. Sie drücken Gefühle aus. Wenn du die verstorbene Person auch kanntest, mochtest, vielleicht sogar liebtest: Was hat der Tod in dir ausgelöst? An welchen gemeinsamen Moment hast du gedacht? Denkst du an sie, wenn ein kalter Luftzug an dir vorbeistreift und dich frösteln lässt oder ist es der erste Sonnenschein am Morgen? Wenn dein Kopf plötzlich leer ist und du aus dem Fenster schaust, ohne Ziel - denkst du an die Person? Da war doch noch der Ausflug, das Konzert, was ihr gemeinsam erleben wolltet - und jetzt nicht mehr könnt. Was sagt dein Herz dir in diesem Moment?

Oder die Person ist dir völlig fremd gewesen:

Aber deine beste Freundin geht seit Tagen nicht mehr aus dem Haus. Sie zieht sich zurück und ihr sonst freudiges Lächeln wirkt wie abgestorben. Ihre Trauer ist spürbar, denn sie hat ihre Mutter verloren. Doch du kannst ihr nicht sagen "Es wird wieder gut." - denn das wird es nicht. Trauernde müssen trauern. Manche Floskeln neigen dazu, die Trauer zu negieren oder klein zu reden. Vermeide Du-Botschaften, eine Du-Botschaft interpretiert die Gefühle des Gegenübers. z. B. "Ich weiß, dass du traurig bist." Vielleicht ist die beste Freundin traurig, vielleicht ist sie sauer oder wütend, vielleicht reicht traurig auch nicht aus als Beschreibung. "Ich habe das Gefühl, dass du sehr traurig bist." "Ich bin unsicher, weil ich nicht weiß, wie ich dir jetzt helfen kann" Es spiegelt dein Gefühl wider. Es ist eine Ich-Botschaft. Nutze diese Gefühle, um einer Trauerkarte richtig Ausdruck zu verleihen - ohne, die Gefühle der trauernden Person zu interpretieren.

Ein Gedicht, ein Bild, ein liebevoller Satz

Und manchmal gibt es einfach nichts zu sagen, dann kann ein kleines selbstgemaltes Bild helfen, die Botschaft deiner Trauer zu übermitteln. Oder du lässt die Poesie für dich sprechen mit einem kleinen Gedicht. Tränen können die Zeit nicht rückwärtslaufen lassen Ein Kuss, die Narben nicht heilt Das Herz einsam und verlassen So denk ich an - was war - was wird Und mein Gedanke bei dir verweilt

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